raumforschende Performance als Kollektiv Überblau
Ansicht: Vorplatz Clarion Hotel, Helsinki

Talking Spaces

Performance im Stadtraum von Helsinki
Ein Mangel an geeigneten, bezahlbaren Flächen für die künstlerische Produktion besteht in vielen europäischen Großstädten. Diese bieten aber gerade die wichtigen kulturellen Anknüpfpunkte für Künstler_innen. Das Kollektiv Überblau befasst sich unter anderem mit diesem Problem und kreiert wiederkehrend Situationen, in denen mit unterschiedlichen Ansätzen der künstlerischen Produktion experimentiert wird.
Durch Bewegungen und Raumbehauptungen haben wir in einer Gruppe von Performenden die Perspektive auf unerprobte Methoden der Flächennutzung in Helsinki gelenkt und die Öffentlichkeit als Dispositiv befragt.
Die gesamte Arbeit umfasst eine Rechercheperiode, in der ich Interviews mit Künstler_innen geführt habe, die repräsentativ für unterschiedliche Kunstorte in Hamburg gesprochen haben und in der die spezifischen Lagen der Hamburger Kunstorte lokalisiert und in den Stadtraum von Helsinki transferiert wurden. Mit dieser Methode generierten wir Blindkoordinaten, die uns zu unvorhersehbaren Plätzen führen sollten.
Die zweite Periode umfasste die Performance in Helsinki. Dadurch ist die Arbeit mit zwei Inhaltsebenen aufgeladen. Die Talks mit den Machern, die uns begriffliche Eckpunkte und Spannungsfelder aufgezeigt haben und die Zwiegespräche mit den Orten und Strukturen, ob existierend oder während der Performance als solche deklariert. Darin wurde dafür sensibilisiert, was ein Ort zu erzählen hat und welche künstlerischen Umgangsformen wir uns aneignen können, um dieses Potential auszuschöpfen. Gleichzeitig wurde aber auch die Frage gestellt, inwieweit dieser Modus Operandi nachhaltig oder eine Reaktion auf unzulängliche Arbeitsumstände ist.